Die Task Force war im Januar 2014 eingesetzt worden, um die von der Augsburger Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Sammlung zu untersuchen und die Herkunft der Werke zu klären. Diese als «Schwabinger Kunstfund» bekannt gewordene Sammlung enthält gut 1250 Werke. Hinzu kommen weitere 239 Werke, die aus dem Salzburger Nachlass des 2014 gestorbenen Kunsthändler-Erben Cornelius Gurlitt stammen.
Bislang ist jedoch lediglich bei vier Werken gesichert, dass sie von den Nazis ihren rechtmäßigen Eigentümern gestohlen wurden. Bei über 500 Werken ist der Verdacht inzwischen ausgeräumt, und bei mehreren hundert weiteren ließ sich das bislang nicht beantworten.
Die Bilanz der Task Force sei miserabel, kritisierte der Grünen-Abgeordnete Sepp Dürr. «Die hohen Erwartungen sind nicht erfüllt worden.» Der Grünen-Politiker fragt angesichts der wenigen sicher identifizierten Fälle von NS-Raubkunst, ob die Justiz bei der Beschlagnahme der Werke nicht weit über das Ziel hinausgeschossen sei. «Das war ein massiver Eingriff in die Eigentumsrechte Gurlitts.» Nach jetzigem Stand sei die Sammlung «kein Nazi-Schatz». Gurlitt war 2014 gestorben, ohne seine Bilder zurück erhalten zu haben.