„Sitzende Frau“ von Matisse.
Allein diese Erkenntnis bringt den Erben des jüdischen Kunsthändlers Paul Rosenberg derzeit nicht viel. Dabei sah es noch im März so aus, als seien Rosenbergs Enkelinnen Marianne Rosenberg, eine New Yorker Anwältin, und Anne Sinclair, die Ex-Frau von Dominique Strauss-Kahn, am Ziel. Seit dem Tod Gurlitts am 6. Mai in München gibt es allerdings niemanden, der für die Sammlung zuständig ist.
München/Berlin.
Warten auf die Entscheidung
Das Kunstmuseum Bern, das Gurlitt kurz vor seinem Tod in seinem Testament als Alleinerben eingesetzt hat, hat noch immer nicht entschieden, ob es die Sammlung – und alle damit verbundenen Verpflichtungen – haben will. „Anfang Juli wird es die nächste Information geben“, sagt gestern eine Museumssprecherin. Ein halbes Jahr lang kann das Museum sich insgesamt Zeit lassen.
Die Taskforce will ihr Gutachten über die „Sitzende Frau“, die sich einst auch im unrechtmäßigen Besitz von Hermann Göring befand, dem Amtsgericht München als zuständigem Nachlassgericht zukommen lassen, wie die Leiterin Ingeborg Berggreen-Merkel sagt. Es soll dann „im Anschluss Grundlage für die Entscheidung über eine Restitution an die Erben von Paul Rosenberg sein“.
Diese endgültige Entscheidung liege ausschließlich in der Hand von Gurlitts Erben, betont sie, und dass Gurlitt, der Sohn von Hitlers Kunsthändler Hildebrand Gurlitt, sich kurz vor seinem Tode bereiterklärte, die Washingtoner Prinzipien anzuerkennen. Und die Bilder an die rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben wollte.
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