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Umstrittene Datenbank: Der Fall Flechtheim - Controversial Database: The Flechtheim Case

1998
1970
1945
Frankfurter Allgemeine 9 October 2013
Von Stefan Koldehoff

Nach 1933 wurden die Kunstwerke aus den Beständen des jüdischen Galeristen Alfred Flechtheim, der Picasso, Beckmann und Klee vertrat, verstreut. Einige finden sich noch heute in deutschen Museen. Die haben jetzt eine Datenbank zu den Flechtheim-Kunstwerken veröffentlicht - ohne die Erben auch nur zu befragen.



Er war ein Star des Kunstbetriebs, bis er 1933 fliehen musste: Der Galerist Alfred Flechtheim

Ausgerechnet Alfred Flechtheim: Wenn es einen Restitutionsfall gibt, der die deutschen Museen schon seit langem in Atem hält, dann ist es der des legendären Kunsthändlers und -sammlers Alfred Flechtheim. Als Jude wurde er schon vor 1933 in Deutschland diffamiert. Nach der Machtübernahme der Nazis verlor er sein Vermögen, seine Galeriebestände, seine Heimat und schließlich auch sein Leben. Die Privatsammlung Flechtheim und sein Galeriebestand wurden in alle Welt verstreut. Zahlreiche deutsche Kollegen bedienten sich ungeniert, viele Werke gelangten anschließend auch in deutsche Museen. Verschiedenen von ihnen liegen deshalb Auskunftsersuchen oder schon konkrete Rückgabeforderungen vor. Einige Häuser haben bereits reagiert und den Raubkunstverdacht durch sorgfältige Recherche ausräumen können. Andere, wie das Kunstmuseum Bonn, haben ihn bestätigt gefunden und sind mit den Flechtheim-Erben und ihren Anwälten in jene Verhandlungen über eine „faire und gerechte Lösung“ eingetreten, die die von allen öffentlichen Museumsträgern in Deutschland als moralisch verbindlich anerkannte „Berliner Erklärung“ seit 1999 für solche Fälle vorschlägt. Bonn konnte daraufhin ein Gemälde von Paul Adolf Seehaus behalten, Köln musste sich von Oskar Kokoschkas „Porträt der Schauspielerin Tilla Durieux“ trennen. Seither herrscht in anderen betroffenen Museen spürbare Unsicherheit - und Unwille, sich zum Thema überhaupt zu äußern.

Aus anderen Museen warten die Flechtheim-Erben - unter ihnen der 67-jährige Michael R. Hulton - seit langem vergeblich auf Zeichen von Bewegung. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen etwa besitzt zwei Gemälde von Paul Klee und Juan Gris, auf die die Erben Anspruch erheben. In München sind es sechs Arbeiten von Max Beckmann; zu Werken von Klee und Gris gibt es auch hier zumindest offene Fragen. Der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, Klaus Schrenk, hat den Fall Flechtheim für sein Haus allerdings bereits 2010 für erledigt erklärt. Dem Anwalt der Flechtheim-Familie, Markus Stötzel, teilten Schrenk und sein Justitiar schriftlich sogar mit, man werde den von den Flechtheim-Erben beauftragten Juristen fortan einfach nicht mehr als Ansprechpartner betrachten.

In Köln geht man auf Distanz

Und nun sind es ausgerechnet auch diese Museen, deren häufig nur auf Zeit angestellte Provenienzforscher sich mit einem gemeinsamen Projekt über Alfred Flechtheim profilieren und zeigen wollen, wie transparent sie angeblich mit dessen Werken umgehen. In fünfzehn Häusern zwischen Hamburg und München sollen von Mittwoch an jene Werke besonders herausgestellt werden, die einmal durch die Hände von Alfred Flechtheim gegangen sind. Eine Datenbank wird die Geschichte ehemaliger Flechtheim-Gemälde und -Skulpturen aus Sicht der Museen darstellen.

Michael Hulton hat allerdings niemand gefragt, ob er den Namen seines Großonkels für ein Projekt zur Verfügung stellen will, mit dem deutsche Museen für ihre angeblich gute Aufarbeitung der NS-Raubkunst-Problematik werben wollen. Erst als die Planungen schon weit vorangeschritten waren und die Museen bereits, ohne Rücksprache mit den Erben, einfach eine Website mit dem Namen des legendären jüdischen Kunsthändlers Alfred Flechtheim eingerichtet hatten, kam aus München ein Brief mit der Bitte um „emotionale und körperliche Unterstützung“. Dort, in den Bayrischen Staatsgemäldesammlungen, wurde federführend geplant, was am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

Das Projekt ist allerdings selbst in Museumskreisen umstritten. Verschiedene Häuser, deren Namen anfangs noch genannt worden waren, haben ihre Teilnahme abgesagt. In Köln beispielsweise legt man Wert darauf zu betonen, dass weder das Museum Ludwig noch das Wallraf-Richartz-Museum direkt beteiligt sind. Lediglich die kürzlich bei der Stadt befristet neu angestellten Provenienzforscher sind eingebunden. Ausstellungen oder besonders gekennzeichnete Werke wird es aber nicht geben. Grund für die Zurückhaltung war in verschiedenen Häusern das Unbehagen über den Umgang mit Flechtheim und seinem Schicksal. So war in ersten veröffentlichten Texten weder die Rede davon, dass Flechtheim bereits vor 1933 als Jude massiv diffamiert worden war, noch dass die Nationalsozialisten ihn wirtschaftlich ruinierten und sein „arischer“ Geschäftsführer, das NSDAP- und SA-Mitglied Alex Vömel, Flechtheims Galerie 1933 nach dessen Flucht ins Exil übernahm. Stattdessen hieß es verharmlosend: „Von London aus ging er weiter seiner Tätigkeit als Kunsthändler nach.“ „Ob er damit auch Geld verdiente, wissen wir allerdings nicht“, gesteht nun allerdings Kustos Julian Heynen ein, der in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf die Aktivitäten koordiniert. Auch das tragische Schicksal von Flechtheims Frau Betty wurde in ersten Ankündigungen nur unzureichend dargestellt, moniert ein Kurator aus Süddeutschland: kein Wort davon, dass Alfred Flechtheim 1936 zahlreiche Kunstwerke dem Kunsthändler Carel van Lier in Kommission gegeben hatte. Als Flechtheim ein Jahr später im britischen Exil starb, versteigerte der Niederländer die Bilder einfach auf eigene Rechnung, ohne Betty Flechtheim zu informieren. Zu den Käufern zählten damals auch deutsche Kunsthändler, zu den Nutznießern auch Museen.

Einseitige Aufarbeitung aus Sicht der Museen

Auch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) in Berlin, wo Flechtheim eine seiner Galerien unterhielt und rauschende Feste veranstaltete, ist nicht unter den Teilnehmern. Die offizielle Erklärung der maßgeblich vom Bund mitfinanzierten Stiftung verweist erfrischend deutlich auf das zweite große Problem, das das Museumsprojekt mit sich bringt: Es gibt nach wie vor weder eine einheitliche Position noch eine Lösung für den Umgang mit jenen ehemaligen Flechtheim-Werken in öffentlichem Besitz, die dem Händler und seiner Familie unter NS-Druck enteignet wurden: „Wir haben uns öffentlich stets nur zu abgeschlossenen Restitutionsanfragen positioniert. Einschätzungen oder Positionierungen in der Öffentlichkeit vor dem Abschluss von Anfragen und Rückgabeersuchen haben wir stets vermieden und damit auch im Verhältnis zu den Beteiligten auf Seiten der Anfragenden oder Anspruchsteller gute Erfahrungen gemacht.“

Wer vor der gemeinsamen Pressekonferenz in Bonn oder Karlsruhe, Frankfurt oder Stuttgart, Hannover oder Dortmund, Bremen oder Düsseldorf nach der konkreten Umsetzung fragte, wurde auf die Pressestelle der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verwiesen. Sie sei mit der zentralen Steuerung des Gemeinschaftsprojekts allerdings nicht ausschließlich glücklich, sagt dann aber eine beteiligte Kuratorin auf Nachfrage: „Wir hätten gern mehr dokumentiert, als dies nun möglich ist. Auch offene Fragen zur Herkunft der Bilder hätten auf diese Weise deutlicher thematisiert werden können. Bei einer gemeinsamen Redaktionssitzung wurde aber auf die Notwendigkeit einer einheitlichen Vorgehensweise verwiesen - und auf angeblichen Platzmangel.“ Ein wertvolles Instrument für weitere Forschungen ist die Datenbank der ehemaligen Flechtheim-Werke sicher auch so. Tatsächlich listet sie zum Teil ausführliche Provenienzen auf. Anspruch auf Vollständigkeit kann sie aber schon durch den Verzicht auf die Einbeziehung der Familie und ihrer Unterlagen nicht erheben. Und leider fehlt auch beispielsweise jede Erläuterung zu den jeweiligen Besitzern nach Flechtheim, so dass Laien kaum verständlich wird, welcher Besitzerwechsel welche Rückschlüsse auf Recht- oder Unrechtmäßigkeit erlaubt. Man habe eine wissenschaftliche Datenbank aufbauen wollen, ist als Sprachregelung für dieses Vorgehen zu hören, die auf Fakten und nicht auf Interpretationen von Anwälten basiere. Das allerdings wäre mehr als arrogant: Zum einen arbeiten allerdings auch viele Erbenvertreter bei Recherchen in Restitutionsfällen längst mit seriösen Historikern zusammen. Zum anderen hat die Vergangenheit gezeigt, dass - wie im Fall des Kölner Kokoschka-Bildes - auch Museen durchaus bereit sind, Fakten unwissenschaftlich zu ihren Gunsten zu interpretieren. Deshalb hat sich bislang nicht einmal ein Dutzend von ihnen seit 1999 getraut, in strittigen Fällen die eigens dafür gegründete Limbach-Kommission anzurufen. Wie die Datenbank auf der Website läuft so auch eine von der Magdeburger Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste ebenfalls aus Steuermitteln geplante Publikation Gefahr, ausschließlich dem vereinheitlichten Museumsblick auf den Fall Flechtheim offizielle Weihen zu verleihen.

Den Erben läuft die Zeit davon

Trotzdem wurde noch vor kurzem lanciert, auch Michael Hulton finde das Flechtheim-Projekt großartig, werde an der Pressekonferenz teilnehmen und vielleicht sogar ein paar Worte sagen. Tatsächlich stimmt auch das nicht, sagt Anwalt Markus Stötzel. Der Wunsch nach Weiterführung der ins Stocken geratenen Gespräche in München und Düsseldorf sei ignoriert worden. Die Museen dort betrieben stattdessen eine mehr oder minder offene Blockadepolitik, begründeten Ausflüchte vielfach mit dem pauschalen, indifferenten Hinweis auf „weiteren Forschungsbedarf“ und versuchten, die Verfolgtengeschichte in einem ihnen genehmen Rahmen umzuschreiben: „Die Ausstellungsmacher können nicht ernsthaft erwarten, dass ihre Ignoranz gegenüber dem berechtigten Verlangen der beiden Anspruchsteller nach einer Lösung der seit Jahren anhängigen Fälle durch die Teilnahme eines Vertreters des Flechtheim-Nachlasses bei der Eröffnung des Ausstellungsprojekts gleichsam noch honoriert wird.“

Nach Düsseldorf will Michael Hulton am Mittwoch dennoch kommen und auch mit Journalisten sprechen - allerdings nicht auf der Pressekonferenz der fünfzehn Museen. Dort, in Düsseldorf, hatte Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung NRW, bereits im vergangenen November bei einem Hintergrundgespräch angekündigt, mit Rücksicht auf das Alter der Flechtheim-Erben die Zeit für weitere Recherchen zu den in ihrem Haus fraglichen Bilder nicht unendlich auszudehnen: „Irgendwann müssen wir zu einer Entscheidung kommen, auch wenn wir nicht alle Details herausfinden konnten.“
Der Kunsthändler Flechtheim (1878 bis 1937)

Mit dem Nationalsozialismus endete die Karriere von Alfred Flechtheim, der zu den wichtigsten Förderern von Avantgardekunst in Deutschland zählte. Als Galerist vertrat er unter anderen Pablo Picasso, Max Beckmann, Paul Klee, Max Ernst oder Marie Laurencin. 1913 eröffnete er in Düsseldorf auf der Königsallee seine erste Galerie. Er sammelte Kunst und war als Publizist und Verleger tätig; 1921 gründete er das legendäre Zeitgeistmagazin „Der Querschnitt“.

Der 1878 als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Münster geborene Flechtheim war bereits in der Weimarer Republik antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Nach der Machtübernahme der Nazis verlor er sein Vermögen, seine Privat- und Galeriebestände. Sie wurden in alle Welt verstreut. Flechtheim starb 1937 verarmt bei einer Notoperation im Londoner Exil. Seine Frau Betty nahm sich 1941 in Berlin aus Angst vor der Deportation das Leben. (jvo)

Alfredflechtheim.com

English translation:

After 1933, the works of art from the collections of the Jewish gallery owner Alfred Flechtheim by Picasso, Klee and Beckmann were scattered. Some can still be found in German museums. They have now published a database on the Flechtheim art works - but without the heirs' participation.

If there is a restitution case which has long been holding the breath of German museums, it is that of the legendary art dealer and collector Alfred Flechtheim. As a Jew he was defamed before 1933 in Germany. After the takeover of power by the Nazis, he lost his fortune, his gallery inventory, his home and eventually his life. Flechtheim's private collection and his gallery inventory were scattered all over the world. Numerous German colleagues helped themselves openly, many works then came to German museums. They differ in their approach to requests for information or return. Some museums have already reacted to dispel the suspicion of looted art through careful research. Others, such as the Kunstmuseum Bonn, have found it confirmed and are in negotiations for a 'fair and equitable solution' that all public museums in Germany recognise as morally binding since the 1999 German Declaration. As a result, Bonn was then able to keep a painting by Paul Adolf, Cologne had to part with Oskar Kokoschka's 'Portrait of the actress Tilla Durieux'.There is significant uncertainty in other affected museums - and reluctance to comment on the issue at all.

The Flechtheim heirs - among them 67-year-old Michael R. Hulton - long in vain for signs of movement from other museums. The art collection of North Rhine-Westphalia has two paintings by Paul Klee and Juan Gris, claimed by the heirs. In Munich there are six works by Max Beckmann,and like the works of Klee and Gris, there are at least open questions. The General Director of the Bavarian State Painting Collections in Munich, Klaus Schrenk, however, unilaterally declared the Flechtheim case closed in 2010.  The lawyer for the family, Markus Stötzel, was told by Schrenk and his counsel in writing that they would henceforth simply no longer consider any contact with the lawyers appointed by the Flechtheim heirs.

In Cologne you go on distance

And now,calculated these museums, which often employed only short-term provenance researchers, let's distinguish ourselves with a common project on Alfred Flechtheim and show how transparent we supposedly are in dealing with his works. Fifteen museums between Hamburg and Munich will show from Wednesday those works that once passed through the hands of Alfred Flechtheim. A database will tell the story of former Flechtheim paintings and sculptures from the perspective of museums.

However, no one asked Michael Hulton if he wanted to make the name of his great-uncle available for this project or wanted to make it available for an advertisement by German museums ofr their supposedly good terms with the Nazi looted art problem. Only when the plans were well advanced and the museums had already, without consultation with the heirs, set up a website with the name of the legendary Jewish art dealer Alfred Flechtheim, did a letter arrive from Munich with a request for "emotional and physical support." There, in the Bavarian State Painting Collections, was masterminded what would be presented to the public on Wednesday at a press conference in Dusseldorf.

The project is controversial even in museum circles. Different museums, whose names were initially listed, have canceled their participation. In Cologne, for example, neither the Museum Ludwig or the Wallraf-Richartz Museum are still directly involved. Only recently newly hired provenance researchers for the city are involved. Museums gave as their reason for the reluctance to participate unease about dealing with Flechtheim and his fate. Thus, in the first published texts of the project there was no mention of the fact that Flechtheim had been defamed massively prior to 1933 as a Jew, nor that the Nazis ruined him economically and that the Gallery was taken over in 1933 after Flechtheim's flight into exile by his "Aryan" Managing Director and member of the NSDAP and SA, Alex Vömel. Instead, they wrote euphemistically "Based in London, he continued his work as an art dealer" and "Whether he deserved that money, but we do not know".  Now, however, curator Julian Heynen admits that the art collection of North Rhine-Westphalia in Dusseldorf is coordinating activities. Even the tragic fate of Flechtheim's wife Betty was inadequately represented in the first announcements, complained a curator from southern Germany - no word that in 1936 Flechteim gave numerous works of art on commission to an art dealer Carel van Lier. As Flechtheim died in exile in Britain a year later, the Dutchman simply auctioned off the pictures on his own account, without informing Betty Flechtheim. Buyers at that time included German art dealers, beneficiaries were the museums.

Unilateral work from the perspective of museums

Even the Prussian Cultural Heritage Foundation (SPK) in Berlin, where Flechtheim had his gallery and maintained a lavish presence, is not among the participants. The official declaration of the Foundation, co-financed by the federal government, points in a refreshingly clear way to the second big problem of the museum project: There is still no consensus on a position nor a solution for dealing with those former Flechtheim-works in the public domain, which the dealer and his family were dispossessed of under Nazi pressure: "We have always positioned ourselves publicly only on completed restitution requests. We have always avoided public assessments or positions before the completion of inquiries and requests for return, and as a result had good experience in relation to the parties involved whether inquirer or claimant".

When, before the joint press conference, enquiries were made in Bonn and Karlsruhe, Frankfurt or Stuttgart, Hannover or Dortmund, Bremen and Dusseldorf on the specific implementation and details of the project, enquirers were referred to the press office of the Bavarian State Painting Collections. It is the central controller of the joint project but claims not to be entirely happy: "We would have liked more documentation than is now possible. Also open questions about the origin of the works could be addressed more clearly but in a joint editorial meeting the need for a uniform approach was agreed - also there was an alleged lack of space". The database of former Flechtheim works would be a valuable tool for further research. In fact, it lists partly detailed provenances.But by waiving the involvement of the family and their documents, it cannot be comprehensive or complete. Unfortunately it also lacks any explanation, for example, about the Flechtheim ownership, so that lay people will hardly understand what changes in ownership allow what conclusions to be drawn about rightful or illegitimate ownership. They said they wanted to build a scientific database based on facts and not on interpretations of lawyers. However, this is more than arrogant: Firstly, many family representatives work with very reputable historians in restitution cases. Secondly, the past has shown that - as in the case of the Cologne Kokoschka painting - even museums are quite willing to interpret facts unscientifically in their own interest. Why so far have not even a dozen of them since 1999 called on the special purpose Limbach Commission to deal with disputed cases? The web database is another way for the museums to present a unified coordinated picture of the Flechtheim losses which will pre-empt the possibllity of losing the works from the museums.  

The heirs are running out of time

Nevertheless, it was launched only recently, and Michael Hulton, according to the museums' great Flechtheim project, would attend the press conference and maybe even say a few words. In fact, that's not true, says attorney Markus Stötzel. The desire to continue the stalled talks in Munich and Dusseldorf was ignored. The museums operated there instead a policy of blocking the heirs, justified by excuses with the flat, indifferent reference to "further research" and tried to rewrite the history to a more agreeable end.  "The exhibition organizers cannot seriously expect the participation of a representative of the Flechtheim estate at the opening of the project given their ignorance of the legitimate desire of the two claimants for a solution to the cases which have been pending for years."

Michael Hulton still wanted to come on Wednesday and also speak with journalists, but not at the press conference of the fifteen museums in Dusseldorf. There, in Dusseldorf, Marion Ackermann, Director of the Art Collection NRW, announced last November the need for time for more research on the issue of Flechtheim paintings in her museum but said that could not indefinitely expand given the age of the Flechtheim heirs: "Sometime we must come to a decision, even if we could not figure out all the details."

The art dealer Flechtheim (1878-1937)

 National Socialism ended the career of Alfred Flechtheim, who was one of the main promoters of avant-garde art in Germany. As a gallery, he represented, among others Pablo Picasso, Max Beckmann, Paul Klee, Max Ernst and Marie Laurencin. In 1913, he opened his first gallery in Dusseldorf on Königsallee. He collected art and worked as a journalist and publisher; in1921 he founded the legendary magazine 'Der Querschnitt'. 

Born in 1878 as the son of a Jewish merchant family in Munster, Flechtheim was already exposed in the Weimar Republic to anti-Semitic hostility. After the takeover of power by the Nazis, he lost his fortune, his private and gallery collections. They were scattered all over the world. Flechtheim died impoverished in 1937 in exile in London after emergency surgery. His wife Betty took her own life in Berlin in 1941 in fear of deportation.


 

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/umstrittene-datenbank-der-fall-flechtheim-12607726.html
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