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Verlust und Zugewinn: Objektgeschichten erforschen und Unrechtskontexte aufdecken. Provenienzforschung in Sachsen (Loss and gain: researching object histories and uncovering contexts of injustice: Provenance Research in Saxony), Conference, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, 30 January 2023, 10am-17.30pm

Events and Conferences
International Conferences

Tagung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – Sächsische Landesstelle für Museumswesen
in Kooperation mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig
Montag, 30. Januar 2023 10.00 bis 17.30 Uhr
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Alte Handelsbörse, Naschmarkt 2, 04109 Leipzig

Das öffentliche Interesse an der Erforschung der Herkunft von Kulturgütern, Provenienzforschung genannt, hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Seit längerem befassen sich Museen in Sachsen mit der Recherche und Klärung der Erwerbsbiografien ihrer Sammlungsobjekte bezogen auf verschiedene Unrechtskontexte: NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, Kriegsverluste, Enteignungen zur sowjetischen Besatzungszeit und in der DDR einschließlich Schlossbergungen und Folgen der Kultur- und Handelspolitik, außerdem Diebstahl, Raubgrabungen beziehungsweise koloniale Kontexte.

Die Tagung setzt sich zum Ziel, wesentliche Akteure aus Wissenschaft und Museumspraxis zusammenzubringen, um sich auszutauschen und um gemeinsam für mehr Transparenz und Offenheit im Umgang mit Objekt-, Sammlungs- und Museumsgeschichte(n) zu werben.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, wie es noch besser gelingen kann, auch kleinere und mittlere Museen bei der Recherche der Herkunft ihrer Objekte zu unterstützen. Im Zentrum der Tagung stehen zudem Fragen nach spezifischen Herausforderungen und Herangehensweisen der Provenienzforschung zu stadt- und (alltags)kulturgeschichtlichen Sammlungen.


Anmeldung
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Bitte melden Sie sich bis 20. Januar 2023 unter
folgendem Link an:
https://mitdenken.sachsen.de/1032437

English translation
Conference of the Dresden State Art Collections - Saxon State Office for Museums in cooperation with the Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Monday, 30 January 2023 - 10.00 a.m. to 5.30 p.m.
Leipzig Museum of City History - Alte Handelsbörse, Naschmarkt 2, 04109 Leipzig

Public interest in researching the origin of cultural objects, known as provenance research, has increased significantly in recent years. For some time now, museums in Saxony have been researching and clarifying the acquisition biographies of their collection objects in relation to various contexts of injustice: Nazi-confiscated cultural property, war losses, expropriations during the Soviet occupation and in the GDR, including castle salvage and the consequences of cultural and trade policy, as well as theft, looted excavations and colonial contexts.

The conference aims to bring together key players from academia and museum practice to exchange ideas and to jointly promote more transparency and openness in dealing with the history(s) of objects, collections and museums.
A special focus will be on how to better support small and medium-sized museums in researching the provenance of their objects. The conference will also focus on specific challenges and approaches to provenance research on urban and (everyday) cultural history collections.

Registration
Participation in the conference is free of charge. Please register by 20 January 2023 under
following link: https://mitdenken.sachsen.

Programme

9.30 Uhr

Öffnung des Tagungsbüros und Anmeldung

10.00–10.15 Uhr

Begrüßung und Grußworte

10.15–10.50 Uhr

Die Lage der Provenienzforschung in Deutschland und die Rolle des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste

Prof. Dr. Gilbert Lupfer und Team, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste (DZK)

Provenienzforschung in Deutschland – Strukturen und Systeme auf Bundes- und Landesebene

10.50–11.10 Uhr

Das „Brandenburger Modell“ – Wie auch kleinere Museen Provenienzforschung betreiben können

Alexander Sachse, Museumsverband des Landes Brandenburg e. V., und Romy Werner, Heimatmuseum Müllrose

11.10–11.30 Uhr

Bewährter Ablauf beim Erstcheck – zur Arbeit der Koordinierungsstelle Provenienzforschung in Sachsen-Anhalt

Dr. Annette Müller-Spreitz, Koordinierungsstelle Provenienzforschung am Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V., und Luisa Töpel, Museum Aschersleben

11.30–12.00 Uhr

Provenienzberatung für Sachsens nichtstaatliche Museen – ein Angebot des Daphne-Teams der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Daphne-Team der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Diskussion


12.15–13.15 Uhr

Mittagspause


NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut

13.15–13.40 Uhr

Spurensuche im Museum – Provenienzrecherchen im Sammlungsbereich „Kunst und Kunsthandwerk“ am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig

Dr. Anselm Hartinger und Lina Frubrich, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

13.40–14.00 Uhr

„Ich habe immer nur das Beste gesucht...“ Provenienzrecherche zur Kunstsammlung Paul Geipel (1869 – 1956) in Hinterglauchau

Wiebke Glöckner und Ronny Licht, Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau

14.00–14.20 Uhr

Unrechtskontexte bei erworbenen historischen Buchbeständen

Volker Cirsovius, Koordinierungsstelle NS-Raubgut an der Sächsischen Landesfachstelle für Bibliotheken, und Dr. Emily Löffler, Provenienzforschung Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig

14.20–14.40 Uhr

Provenienzforschung an den Beständen der Görlitzer Sammlungen

Kai Wenzel, Kulturhistorisches Museum Görlitz

Diskussion


15.00–15.30 Uhr

Kaffeepause und Austausch


Raubgut und Artenschutz/koloniale Kontexte

15.30–16.00 Uhr

Vorsicht beim Erwerb: Sorgfaltspflichten abseits von verfolgungsbedingtem Entzug und Kolonialismus

Dr. Birthe Hemeier, Staatliche Kunstsammlungen Dresden – Sächsische Landesstelle für Museumswesen

16.00–16.20 Uhr

Provenienz und Geschichte der Ethnologischen Sammlung Mylau/Reichenbach:
Museum Burg Mylau – Kleines Haus, begrenzte Ressourcen. Wie kann dennoch Provenienzforschung gelingen?

Sina Lorbeer-Klausnitz, Lore Liebscher und Dr. Michael Terhemen Angitso, Museum Burg Mylau

16.20–16.40 Uhr

Aufarbeitung der Kolonialgeschichte in den Ethnographischen Sammlungen – Erfahrungsbericht zu Restitutionen und Repatriierungen

Dr. Birgit Scheps-Bretschneider und Tina Oppermann, Staatliche Kunstsammlungen Dresden – Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen – GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig


16.40–17.30 Uhr

Abschlussdiskussion

Dauerbrenner Provenienzforschung: Gedanken zu einer nachhaltigen Forschungsstruktur

Impuls von Fanny Stoye, Museum – Naturalienkabinett Waldenburg

Source:
https://buergerbeteiligung.sachsen.de/portal/museumswesen-smwk/beteiligung/themen/1032437, accessed 16 December 2022

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