In dem mehrseitigen Artikel heißt es: "Behörden und Museen behelfen sich seit Jahren mit Versprechungen: Wir arbeiten das auf, wir helfen den Opferfamilien. Die Realität sieht anders aus. Museen wie die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehen bis heute mit Raubkunst um, als sei sie ihr Eigentum. Sie lassen die Erben der rechtmäßigen Besitzer und deren Vertreter an der Bürokratie abprallen; sie erschweren damit Restitution oder verhindern sie ganz."
Die Kunstwerke waren nach Kriegsende von der US-Armee konfisziert und den deutschen Behörden treuhänderisch übergeben worden. Doch statt die Bilder ihren früheren jüdischen Eigentümern zurückzugeben, hätten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen die Bilder wieder verkauft – teilweise sogar an die Familien früherer Nazigrößen.
Beispiel Henriette Hoffmann, Tochter von Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann und geschiedene Ehefrau des Wiener Reichsstatthalters Baldur von Schirach: Laut SZ hat sie 1963 ein Bild erworben, das einer jüdischen Familie in Wien gehörte. Später verkaufte sie das Gemälde gewinnbringend weiter. Es hängt bis heute im Dombauverein in Xanten.