Berliner Morgenpost 10 April 2014
Berlin (dpa) - Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hat in seinem eigenen Büro ein Bild wegen des möglichen Verdachts auf NS-Raubkunst abgehängt. Eine Sprecherin bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Berliner Zeitung «B.Z.».
Danach stammt das Gemälde «Pariser Platz in Berlin» von Oskar Kokoschka ursprünglich aus der Galerie der jüdischen Kunstsammlerin Anna Caspari. Es sei 1935 über die Dresdner Bank an das Deutsche Reich verkauft worden und später in den Besitz der Preußenstiftung übergegangen, hieß es. Die Gestapo schloss 1939 die Galerie und beschlagnahmte viele Bilder. Caspari wurde deportiert und ermordet.
Parzingers Sprecherin erklärte, der Präsident wisse seit etwa zwei Wochen von der Herkunft des Bildes aus der jüdischen Galerie. Er habe daraufhin eine weitere Untersuchung in Gang gesetzt. Bis zur Klärung habe er das Bild aus dem Arbeitszimmer entfernen lassen. Die Preußen-Stiftung, die auch für die Staatlichen Museen in Berlin verantwortlich ist, durchforstet seit langem ihre Bestände mit Blick auf NS-Raubkunst.
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