Es ist nur eine kleine Tranche, aber auch sie bringt weitere Details zu dem Schwabinger Kunstfund zutage. 27 Werke hat die Staatsanwaltschaft erneut online gestellt, 354 sind nun insgesamt zu sehen. Unter den Künstlern sind Renoir, Courbet und Millet.
München/Berlin - Von Auguste Renoir besaß der Kunstsammlersohn Cornelius Gurlitt die "Mythologische Szene", zudem "Möwen" von Gustave Courbet, auch "Bäume" von Jean Fancois Millet lagerte der 80-Jährige in seiner Schwabinger Wohnung. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat nun erneut eine Tranche des Kunstfunds bei der Datenbank Lost Art online gestellt. 27 weitere Bilder sind seit Montagabend dort zu sehen.
Sie stehen unter dem Verdacht, NS-Raubkunst zu sein. Derzeit untersucht eine Task-Force die Herkunft der Bilder, sie veröffentlicht wöchentlich eine neue Liste der in Frage stehenden Kunstwerke. Dort sind nach Angaben der Taskforce-Leiterin Berggreen-Merkel bislang schon zahlreiche Anfragen möglicher Besitzer eingegangen.
Die Behörden hatten im Frühjahr 2012 insgesamt 1280 Bilder beschlagnahmt. Konkret wird bei 593 der Werke vermutet, Nazi-Raubkunst zu sein. Bei 384 Bildern könnte es sich um Werke handeln, die die Nationalsozialisten als "Entartete Kunst" diffamierten und aus Museen entfernten. Rund 300 Kunstwerke gehören Gurlitt nach Angaben der Experten zweifelsfrei. Er soll sie bald zurückbekommen.