Für die Fraktion lässt das Gutachten des Historikers Enrico Heitzer, das die Stadtverwaltung in Auftrag gegeben hatte, um die Herkunft ("Provenienz") der Sammlerstücke zu klären, viele Fragen offen. In einer Erklärung, die am Mittwoch im Stadtrat verteilt worden war, wirft die Linke dem Autor vor, "teilweise sehr einseitig darum bemüht" gewesen zu sein, "belastendes Material über Julius Riemer zusammenzutragen. Das lässt uns am objektiv wissenschaftlichen Charakter des Gutachtens zweifeln". In dem Gutachten war die Herkunft einer Vielzahl der Stücke als problematisch eingestuft worden. Die Linke indes betont: "Das Gutachten erbringt an keiner Stelle einen Beweis dafür, dass Julius Riemer in der Zeit des Faschismus die Zwangssituation anderer Menschen ausgenutzt hat, um sich und seine Sammlung zu bereichern."
Dies sei auch nicht Ziel des Gutachtens gewesen, entgegnete am Freitag Oberbürgermeister Eckhard Naumann (SPD). Den Vorwurf der Geheimniskrämerei wies er als "Unterstellung" zurück. Es sei Zeit, "aus den Gräben rauszukommen".